Montag, 28. September 2009

Rafting

River Rafting: Extrem-Wildwasser-Bootfahren =) /S/ Laut Lisa handelt es sich bei dieser wahnsinns Wortkombination um einen "Geistesblitz"

Wir wussten zwar nicht, was das bedeutet, aber wir buchten gleich mal Klasse III. Und das war nicht gerade eine Kaffeefahrt!

Zuerst einmal mussten mal wieder unsere Namen geklärt werden. Lisa und Sebastian haben ja noch nie Probleme gemacht. Nur Bettina scheint ein wirklich schwerer Name zu sein. Von Belinda bis Bejina war schon alles dabei! Aber dieser Guide gab und irgendwie das Gefühl, dass da noch ein bisschen mehr dahintersteckt...
Dialog: "What´s your name?" - "Bettina." - "What???" - "Bettina." - "Really? Are you serious???" (dreckiges Lachen)
Naja, bis jetzt konnten wir allerdings nicht ganz rausfinden, was dieser Mensch verstanden hat... Lustig war es allemal, jedenfalls für Lisa und Sebastian.

Nachdem dies geklärt war, wurden ein paar Trockenübungen an Land durchgeführt und wir machten dabei in unseren Neopren-Anzügen natürlich die beste Figur aller Zeiten!
Und dann ging es auch schon los...


Über Stromschnellen und durch fiese Strudel: da war es nur eine Frage der Zeit, bis der erste Mann von Bord ging. Und, oh Wunder, es traf dabei nicht uns!
Das für uns wichtigste Kommando zum Schutz unseres Lebens war dabei "Go inside!". Ein paar Leute nahmen dies auch sehr genau. Und so sah man regelmäßig die Bettina, wie sie sich ins Boot schmiss. Jaja, natürlich konnte sie nichts dafür =)

Letztendlich kamen wir also munter und zufrieden an unserem Ziel an, wo wir schon mit unseren trockenen Klamotten empfangen wurden.
Tolle Erfahrung; man darf nur keine Angst vor Wasser haben.

/S/ Da hab ich nochmal Glück gehabt:


Sonntag, 27. September 2009

Canyoning


Erst einmal eine kurze Beschreibung, was wir hier eigentlich machen: Canyoning ist das gesicherte Abseilen an einer Steilwand. Genauer gesagt, an einer Steilwand, an der auch noch ein Wasserfall in die Tiefe stürzt!
Vom "Einsteiger"- Wasserfall mit ca. 6m bis zu dem riesigen, imposanten mit ca. 30m war alles dabei!
Nach einem recht anstrengenden Aufstieg ging es dann los. Achja, nicht zu vergessen, dass die Bettina von unserem Guide leicht verarscht wurde:
"Wie lang brauchen wir denn noch??" - "Ca. 5 Minuten. Aber mit dir.... Zwanzig!" =)

Jedenfalls ging es dann nach einer kurzen Einführung los.
Und wir stellten uns gar nicht so schlecht an! Das Geheimnis war nur, sich weit genug zurückzulegen, so dass man senkrecht zur Wand stand. Kostete etwas Überwindung, aber man war danach unglaublich stolz!

Und bis auf den ein oder anderen Sturz (vor allem von männlicher Seite) haben wir es auch unbeschadet überstanden.


/S/ Hier das Beweisfoto, dass nicht nur ich mich teilweise dämlich angestellt habe






Die letzte Etappe legten wir allerdings rutschend zurück. Auf unserem "Arschpolster" sitzend und von oben gesichert. War aber teilweise ganz schön hart. Wenn uns der Guide von oben zu wenig Seil gab, baumelten wir nämlich in der Luft und das ist nicht gerade angenehm!

Auf dem Heimweg kam dann noch ein Highlight: der Fahrer unseres Kleinbusses legte die über-ober-tollste Musik auf: Mr Bombastic =)
Leute, die die tollen Gesangs- und Tanzkünste der Mädels kennen, können sich nun vorstellen, wie dieses Lied gefeiert wurde!

Samstag, 26. September 2009

Baños

Baños - auf dt.: "Bäder" - ist berühmt für seine heissen Quellen. Also mussten wir die natürlich auch erkunden.
Wir machten uns also auf den Weg dorthin. Wir kamen an einem echt schönen Wasserfall und einem sehr penetranten Einheimischen vorbei.
Dialog: " Ich lebe in der Schweiz. Aber ich komme aus Baños. Woher kommst du?" - "Nähe München." - "Ich komme aus Baños. Wie heißt du?" - "Lisa." - "Ich komme aus Baños. Wie lang seit ihr hier?" - "Eine Woche." - "Ich komme aus Baños." - "Wie heißt du?" - "Sebastian" - "Und du?" - "Bettina" - "??? - Ich komme aus Baños"
Und das ist nicht übertrieben! Wird sind fast am Boden gelegen, nachdem er uns das zehnte Mal erzählt hat, dass er aus Baños kommt =)


Nachdem wir uns endlich von ihm losreissen konnten, haben wir mal diese Bäder von außen begutachtet und uns spontan gegen einen Besuch entschieden . Undurchsichtiges, braunes Wasser (vllt von  Dreck, vllt aber auch einfach so aus den warmen Quellen, wer weiß das schon...) und in zwei Becken die Menschen wie die Ölsardinen aneinandergereiht! Wir hätten glaub ich nicht mal mehr einen kleinen Fleck am Beckenrand gefunden, so voll war es.
Naja, dann lassen wir halt das aus, auch nicht so tragisch.


Später am Tag dann buchten wir unsere coolen Extrem-Sport-Touren: Rafting und Canyoning.
Aber dazu später mehr.

/S/ Abgesehen von Rafting und Canyoning war der Höhepunkt der 5 Tage, in Baños, das tägliche Gesundheits-/Dampfbad im Obergeschoß unseres Hostels. Dabei wurde man 10min vom Saunaknecht in einen Dampfkochtopf aus Holz gesperrt und zwar so, dass nur noch der Kopf herrausschaute. Anschließend kühlte man sich mit einem nassen Handtuch ab. Aber nicht irgendwie! Der Saunameiter achtete penibel auf die Einhaltung der von ihm aufgestellten Regeln zur Handtuchbenutzung. Linkes Bein - Oberkörper - Rechtes Bein - Oberkörper - Beide Beine - Oberkörper - Linkes Bein - Linker Arm - Rechtes Bein - Rechter Arm - Rücken. Diese Prozedur (Kochen - Abkühlen mit dem Handtuch) wiederholte sich drei mal, wobei nach jedem Kochdurchgang eine neue Gemeinheit hinzukam. Hineinsetzen in ein mit eiskaltem Wasser gefülltes Becken, übergossen werden mit - na wer kanns erraten?- richtig, eiskaltem Wasser und zu guter letzt kam noch der Hochdruckreiniger zum Einsatz, der einem den letzten Schweiß aus allen Ritzen spülte.
Nach der ersten Behandlung haben wir uns alle wie erschlagen gefühlt, was vielleicht auch daran lag, dass wir am Abend vorher etwas zu tief ins Glas geschaut haben.



Mittwoch, 23. September 2009

Latacunga - Fiesta della Mama Negra

Bunte Kostüme, lustige Leute, viel tanzen - das ist das berühmte "Fiesta della Mama Negra" in Latacunga.
Und es war wahnsinnig witzig! Man durfte nur das wichtigste Utensil nicht vergessen: den Alkohol. Egal wo man hinschaute, egal mit wem man redete - es wurde getrunken auf Teufel komm raus!
Sogar die Tänzer, die in dem Umzug mitgingen hatten Schnaps dabei!
Also fast noch extremer als ein Faschingsumzug bei uns =)


Da es ja ursprünglich irgendwann mal ein religiöses Fest war, haben die verschiedenen Figuren auch unterschiedlich Bedeutungen. Unter anderem gab es eben auch so was ähnliches wie "Geisteraustreiber". Die holten sich immer völlig unschuldige Leute aus dem Publikum; vorzugsweisse Touristen, die am Rand standen. Diese wurden dann umtanzt und erst nach ein paar Minuten unter dem lauten Lachen ihrer Freunde wieder freigelassen.


Wir hatten also einiges damit zu tun, uns vor diesen Gesellen zu verstecken!
Nur einmal war wohl jemand unaufmerksam - uns schon wurde die Lisa geschnappt! Sebi und Betti, die Kameradenschweine, hatten natürlich nichts bessers zu tun, als sich am Rand köstlich zu amüsieren. Jaja, hahaha
/S/ Lasst euch gesagt sein, es war mindetens doppelt so lustig, wie man es sich vorstellt. Dazu kam noch die Schadenfreude, dass es Lisa erwischt hat, die sich immer dezent hinter mir verstecken wollte. Tja, hat wohl nicht so ganz funktioniert ;)

Als es dann dunkel war und der Umzug vorbei war, machten wir uns auf den Weg ins Hostel - nüchtern, versteht sich. (Und da ist ausnahmsweise keine Ironie dabei!)
/S/ Die (traurige) Tatsache, dass wir nüchtern waren, lag aber eher an unserer Unfähigkeit, rechtzeitig Alkohol zu beschaffen, als an fehlendem Willen ;-)

Dienstag, 22. September 2009

Cotopaxi

So, nun unsere Leidensgeschichte, die mit dem einfachen Beschluss begann, in den Cotopaxi Nationalpark zu fahren und den berühmten Vulkan dort ein bisschen zu erkunden.

Wir wollten natürlich auch nicht übertreiben und buchten eine Tour, die bis zum Refugium, bis zum Anfang des Gletschers führte. Halbtagestour; LÄCHERLICH!
Wir fuhren also in der Früh los, streiften mit unserem Guide (der übringens Deutsch sprach) ein bisschen durch den Park und machten uns dann schön langsam auf den Weg zum Fuss des Vulkans. Auf ca. 4600m fing dann der harte Aufstieg an. Aber wir dachten uns, so schlimm kann das doch gar nicht sein, wir sehen ja immerhin schon die Hütte und es sind auch nur 200 Höhenmeter. Auch wenns zugegebenermassen von Anfang an sehr seehr seeehr steil aussah.
Aber jede Befürchtung wurde ums hundertfache übertroffen! Es war eine Wanderung von ca. 1 1/2 km. Wenn überhaupt. Und jetzt darf man raten, wie lang wir gebraucht haben... 1 1/4 Stunden!!!
Es ging in etwa so: 5 Schritte gehen, dann 1 Minute stehen, weil man meint, das Herz springt einem aus der Brust, dann wieder 5 Schritte gehen, usw.
Manche Leuten rannten direkt an uns vorbei. Ich kann bis heute nicht verstehen, wie die es geschafft haben, nicht tot umzufallen.
Das faszinierende dabei war: Sobald wir endlich endlich oben angekommen waren, hat sich das ganze in minutenschnelle gelegt! Also man war nicht kaputt oder so. Es war eben einfach die dünne Luft...

Im Refugium tranken wir dann eine heisse Schokolade, vertilgten unser Lunchpaket in Rekordzeit und genossen ein bisschen die "Hüttn- Atmosphäre", die durch die Gruppe Hardcore-Bergsteiger am Nebentisch (Österreicher, Deutsche und Schweizer) noch deutlich verstärkt wurde.

Und graute schon vor dem Abstieg, aber siehe da:
Der war Null-Komma-Null anstrengend! Und wir schafften den Weg in sagenhaften 10 Minuten!


Alles in allem muss man sagen: eine faszinierende Erfahrung, die einen an die Grenzen gehen lässt und die wir nicht missen wollen würden.
Aber keine 10 Pferde würden uns noch einmal auf diesen Berg bringen.

Montag, 21. September 2009

Lago Verde Quilotoa

Von Latacunga aus starteten wir auch einen Tagesausflug nach Quilotoa - ein Kratersee von bestechender Schönheit!
Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen abseits der Wege, um das ganze zu genießen. Zwar ziemlich windig, aber was solls.
/S/ Da bei uns Backpackern mit schmalem Budget nichts verschwendet werden darf, haben wir unsere Pizza vom Vortag gemütlich mit Blick auf die Lagune verspeist. Eigentlich ja nicht besonders erzählenswert, aber glaubt mir, eine Kalte Pizza über einem Kratersee essen ist tatsächlich ein Erlebnis der anderen Art.

Und dieses Mal gilt wirklich:
Bilder sagen mehr als tausend Worte! Also sehet und staunet


Die Lisa war ja sehr fließig beim schreiben dieser Posts, aber leider hat sie die Hälfte vergessen :-P Ich (Sebi) habe jetzt grade die Ehre, Bilder einzufügen und "Korrektur" zu lesen. Abschnitte die mit "/S/" beginnen stammen von mir. Die Anerkennung für den Großteil dieser Posts gebührt aber Lisa, da ohne ihre Motivation nichts vorwärts gehen würde und wir uns rein technisch gesehen immer noch in Quito befinden würden ;-) In diesem Sinne: Danke Uschi...



/S/ Der Rückweg von der Lagune stellte sich als etwas trickreich dar, da zu dieser Uhrzeit keine normalen Busse mehr gefahren sind. Einer der Einheimischen war dann aber so nett und hat uns einen Pick-Up herbeigerufen. Wie die Fahrt gelaufen ist, sieht man am besten auf den folgenden Fotos und am allerbesten auf dem Video. (Einfach oben rechts den Link klicken, der zu meinem YouTube Profil führt und die Fahrt genießen)



Sonntag, 20. September 2009

Latacunga

Latacunga ist der Ausgangspunkt zu dem 5900m hohen Vulkan Cotopaxi.
Und da wir vorhatten, diesen (wenigstens ein kleines Stück) zu bezwingen, zogen wir gleich mal los, um uns warme Sachen zu kaufen. Dort oben können nämlich ganz schön frostige Temperaturen herrschen!
Und siehe da: Unser Einkaufstrip war erfolgreich!
Wir waren nun ausgerüstet mit einem Alpakapulli, einer dicken Wollmütze, Handschuhen und einem Schal!
Und das alles in Südamerika, man will es echt nicht glauben...



Am nächsten Tag starteten wir voller Elan zu der "City-Tour", die uns von unserem Hostel mitgegeben wurde. Mit insgesamt 20 Stationen!
Wir klapperten die ersten 8 ab: Museen (wo wir nicht reinwollten), Kirchen (die uns nicht so interessierten) und Denkmäler (die den Fußmarsch bei bestem Willen nicht wert waren).
Also beschlossen wir, entwas sinnvolleres zu tun - und gingen Pizza essen =)

Mittwoch, 16. September 2009

Cuyabeno Reservat - Ab in den Dschungel!


Tag 1

Allein die Anreise in den Regenwald Ecuadors war ein Erlebnis! Es ging mit dem Nachtbus von Quito nach Lago Agrio und von dort wurden wir dann von der Crew der "Samona Lodge" abgeholt. Es folgte eine Fahrt mit dem Kleinbus: 2 1/2 Stunden über Feldwege! Und das nicht gerade langsam, wir wurden also ordentlich durchgeschüttelt.
Doch auch dann war unser Ziel noch nicht erreicht. Zu guter letzt fuhren wir noch 2 Stunden mit einem motorisierten Kanu. Es war unglaublich interessant, vom Boot aus diese uns neue Welt zu genießen. Lianen, die sich um Bäume ranken, unglaublich schöne Pflanzen und von allen Seiten exotische Tierlaute. Doch auch hier gilt wieder: Man muss es erlebt haben, um zu wissen, wovon wir sprechen. Auch die Bilder können nur ansatzweise erahnen lassen, wie faszinierend dies in Wirklichkeit war.

Als wir unser Quartier für die nächsten 5 Tage dann begutachteten, kam der erste kleine Schock: Zwischen den Ritzen der aus Holz gebauten Hütten konnten alle möglichen Tiere durchkriechen. Und wie wir später am Abend erfahren sollten: Das taten sie auch! Unser treuester Begleiter war in diesen Tagen eine Kakerlake =)
Alles in allem war die Lodge jedoch sehr schön. Zwar etwas spärlich eingerichtet, aber wer will denn schon Luxus im Dschungel?!


Der erste Ausflug lies auch nicht lange auf sich warten. Wir fuhren mit dem Boot zur "Laguna Grande", um dort den Sonnenuntergang zu geniessen. Natürlich hatten wir auch unsere Badesachen dabei und so dauerte es nicht lange, bis wir ins Wasser sprangen. Und dieses Gefühl war wieder einmal atemberaubend! Man kann nicht genau beschreiben warum, aber das Wasser fühlt sich so anders an als bei uns zu Hause. Irgendwie weicher und leichter. Jedenfalls unbeschreiblich! Ein gewisses Unbehagen war bei dem ganzen schon dabei, schließlich schwimmen hier schon größere und gefährlichere Tiere als im heimischen Baggersee. Doch die Erfahrung war es auf jeden Fall wert! Allein die Kulisse: im Sonnenuntergang in einer Lagune im Regenwald schwimmen - einfach nur WOW :-)


Als wir dann zurück waren, gab es auch schon Abendessen. Im Kerzenschein, versteht sich. Doch auch das verlief nicht in gewohnten Bahnen, denn zwei Vogelspinnen beschlossen, uns mit ihrer Anwesenheit zu beglücken. Gott sei Dank saßen sie aber in angemessener Entfernung im Strohdach der Hütte. Drei mal darf man jetzt raten, wem die Aufmerksamkeit für den Rest des Essens galt.






Nach dem Essen kehrten wir also in unsere Behausung zurück. Doch an schlafen war nicht zu denken. Aufgrund des Erlebnisses mit der Vogelspinne suchten wir den ganzen Raum ab. Und leider fanden wir auch etwas: zwar "nur" eine Kakerlake, aber das genügte, um unser Moskitonetz mit der größten Sorgfalt über unser Bett zu spannen, die wir nur aufbringen konnten. Und dieses possierliche Tierchen sollte uns auch die restlichen Tage begleiten. Naja, man gewöhnt sich dran. Für die nächsten Tage beschlossen wir aber einstimmig, den Raum nicht mehr so gründlich abzusuchen. Was man nicht weiß, macht einen nicht heiß.


Tag 2

Nach dem Frühstück ging es dann wieder ins Boot. Nur dieses Mal ohne Motor; Muskelkraft war das Zauberwort. Aber das wurde belohnt! Wir sahen einige Tiere: Süßwasserdelfine, Kaimane (Alligatoren), Arapaima (den grössten Süsswasserfisch der Welt) und sogar eine Sehkuh! Natürlich fehlten auch die fliegenden Gesellen nicht: Aras, Zigeunerhühner, Tucane und noch allerlei ander Vögel waren mit von der Partie. Außerdem betrieben wir einen Sport der besonderen Art: Piranha-fischen. Wir bekamen Stöcke mit einer Schnur und einen Brocken Fleisch und dann gings los. Piranhas anlocken und sobald sie ins Fleisch beissen, anziehn. Aber die Biester sind verdammt flink! In Null Komma Nix haben sie das Fleisch vom Haken gefressen. Sebi erwischte jedoch relativ schnell einen der gefährlichen Fische. Und auch die Betti hatte schon bald einen am Haken zappeln. Nach und nach hatte jeder im Boot mindestens einen Fisch gefangen. Doch wer nicht?? - richtig, die Lisa =)



Spätnachmittags starteten wir dann unseren ersten "Walk". Wobei das eigentlich untertrieben ist und sich der "Walk" schnell zum "Rush" entwickelte! Unser Guide rannte voran, als würden ihn die tiefhängenden Äste, die Wurzel-Stolperfallen und sonstige Hindernisse überhaupt nicht interessieren. Doch natürlich rannten wir nicht nur durch die Landschaft; es gab auch einiges zu sehen: eine Skorpionspinne (megagross, die Handfläche eines Mannes überragt die noch gut!), verschiedene Frösche (manno mann, sind die gut getarnt...) und ein Gecko (der hatte sich auf den Hut von einem unserer Mitstreiter verirrt und wurde da ein Stückchen mitgetragen).




Aber auch die "kleinen" Insekten hatten es in sich! Zum Beispiel wurden wir vor einer Sorte Ameisen gewarnt, die dermaßen aggressiv zubeissen, dass man sogar den Körper abreissen kann und die Mundwerkzeuge immer noch in der Haut stecken! Und da sie nicht einzeln auftreten, sondern meistens in riesigen Gruppen, schauten wir ab jetzt zweimal, wo wir stehenblieben. Das kann nämlich ganz schön unangenhem werden. Das härteste an dem ganzen war allerdings, dass wir zwar bei vollem Sonnenlicht losgegangen sind, aber erst lang nach Anbruch der Dunkelheit wieder zurück kamen. Und im Dunkeln diesen Weg zu gehen war nichts für Feiglinge. Es ging durch kniehohen Matsch (zum Glück hatten wir Gummistiefel bekommen) und wir überquerten Flüsse auf schmalen, rutschigen Baumstämmen. Dazu brauchte man wirklich gute Balance!

Den Rückweg zur Lodge traten wir dann wiederum im Boot an.Und hier bewies unser Guide aufs Neue seine Fähigkeiten. Aus dem fahrenden Boot heraus sah er eine Schlange, die ca. 25m von uns entfernt in einem Baum in dichtem Gestrüpp sass! Nachdem unser Boot dort hin manövriert wurde, holte er sie mit einem Stock aus dem Baum. Ich dachte nicht, dass ich eine wild lebende Schlange jemals so nah sehen würde! Ein Erlebnis der anderen Art =)





Tag 3


Vormittags gingen wir wieder in den Dschungel. Doch dieses Mal in ein sumpfiges Gebiet. Und hier halfen selbst unsere Gummistiefel nur geringfügig. Man sank so weit im Matsch ein, dass man echt Angst haben musste, wieder rauszukommen. Doch wie alle Mühen wurde auch das wieder belohnt: wir fanden einen Pfeilgiftfrosch, der in den schönsten Farben schillerte. Und er tat uns auch noch den Gefallen, solange sitzen zu bleiben, bis wir anständige Fotos hatten.




Das Highlight des Tages fanf allerdings am Nachmittag statt. Wir fuhren wieder mit dem Boot, um die Flora und Fauna zu begutachten. Und in einem hohlem Baumstamm fanden wir sie dann: Die berühmt-berüchtigte Anaconda! Sie hatte sich dort zum schlafen ein Quartier gesucht. Und mit ca. 6m Länge ein wirklich beeindruckendes Exemplar! Wenn man sich überlegt, das genau solche Tiere in der Lagune schwimmen, wo wir erst kurz zuvor gebadet hatte, wird einem echt mulmig. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass diese Würgeschlangen weit grössere Beute als Menschen auf ihrem Speisseplan haben...Als hätte das nicht gereicht, sahen wir auch noch den grössten Kaiman in dieser Woche: ca. 4m lang und mit einem riesigen Maul. Doch heute konnte uns nichts mehr so leicht aus der Fassung bringen...




Tag 4

Heute bot sich uns ein Kontrastprogramm zu den zurückliegenden Tagen. Wir besuchten ein Dorf der "Siona"-Community und anschliessend deren Schamanen.
Es ließen sich deutlich einige westliche Einschläge erkennen (Kettensäge, Jeans, ....), doch der Unterschied zu unseren Standards war natürlich immer noch gewaltig!
Wir waren im Haus der Dorfältesten zu Gast, wo wir mit der Frau kochen durften: eine Art Tortilla aus Yuka (so was ähnliches wie Kartoffel) mit Thunfisch, Majonaisse und Ananasmarmelade. Sehr einfach, aber wirklich köstlich!

Danach fuhren wir weiter zum Schamanen. Der ernährte sich scheinbar nur von Drogen, um seine geheimnisvollen Rituale vollziehen zu können - und das sah man ihm an.
Auch wir durften Zeuge eines ganz kleinen Rituals werden: aus uns wurde der böse Geist ausgetrieben und die innere Ruhe wiederhergestellt.
Auch äusserlich entsprach der "Wunderheiler" genau unserer Vorstellung - eine möglichst schrille Kombination aus Federn, Perlen und "Jaguarzähnen" schmückten seinen Hals und seine kompletten Klamotten. Natürlich fehlte auch der Stab, den er wie ein Piercing durch die Nase gebohrt hatte, nicht.

Abends kamen wir dann zwar erschöpft, aber um einige Erfahrungen reicher zurück in die Lodge.




Tag 5

Normalerweisse wäre am letzten Tag "Early Bird Watching" auf dem Programm gestanden; um 6 Uhr morgens. Doch wir haben leider verschlafen, was allerdings nicht ganz so schlimm war, weil es sowieso geregnet hat und selbst der frühe Vogel keinen Wurm gefangen hätte.
Ansonsten gab es heute eher weniger zu berichten, da der ganze Tag eigentlich mit Rückreise draufging. Das einzig richtig verwunderliche war, wie stark das Wasser innerhalb dieser 5 Tage gesunken war! Bei der Hinreise konnten wir mit dem Boot ohne Schwierigkeiten alle Stellen passieren, jetzt jedoch musste immer wieder der Motor aus dem Wasser genommen werden, da dieser sonst aufstand.
Den Besuchern in den nächsten Wochen wünschen wir jedenfalls viel Spass bei der Anreise =)

Donnerstag, 10. September 2009

Eine Reise zum Mittelpunkt der Welt - Mitad del Mundo

Wie wir ja schon aufgrund unserer herrausragenden Intelligenz festgestellt haben, geht durch Ecuador der Äquator.
Und es wäre eine Schande, wenn wir uns das Denkmal samt zugehörigem Museum nicht anschauen würden!

Also machten wir uns auf den Weg nach Mitad del Mundo - dem "Mittelpunkt der Erde".
Nach 1 1/2 Stunden Busfahrt hatten wir unser Ziel erreicht. Natürlich mussten wir uns hier wie die Obertouris verhalten! Und so machten wir uns einen Heidenspaß daraus, über die Äquatorlinie zu springen: Nord - Süd - Nord - Süd - Nord - Süd.
War schon witzig und man fühlt sich auf der Nordhalbkugel ja sooooo anders wie auf der Südhalbkugel - Hahaha.

In den umliegenden Gebäuden waren verschiedene Ausstellungen, die zwar nichts mit der eigentlichen "Attraktion" zu tun hatten, aber doch recht interessant waren. Am längsten hielten wir uns im Insektarium auf. Oh Gott, was es in Ecuador doch für riesige Käfer gibt! Ungefähr so groß wie eine Maus und mit riesigen Scheren! Bäääääh

Als nun auch das geschafft war, machten wir uns auf den Weg zum Museum "Itinan", das etwas außerhalb des Platzes liegt und wo laut GPS der eigentliche Nullpunkt durchgeht.
Uns wurden dann verschiedene Experimente gezeigt, um wirklich zu beweisen, dass hier der Äquator verläuft. Und es war wirklich faszinierend! Am eindrucksvollsten war meiner Meinung nach der Test, in welche Richtung das Wasser abläuft, je nachdem auf welcher Seite man steht. Und es stimmt wirklich, das ändert sich innerhalb von 2 Metern! Vielleicht sind wir da auch ein wenig gutgläubig, aber ich habe keine Ahnung, was da denn für ein Trick dahinterstecken könnte!

Nach einigen anderen Tests waren wir dann überzeugt: hier stehen wir wirklich direkt auf der Grenze zwischen Nord- und Südhalbkugel!

Mittwoch, 9. September 2009

Quito - Stadterkundung

Quito stellt sich bei näherem Betrachten als eine schöne Stadt dar, die deutlich mehr zu bieten hat als Guayaquil. Also begannen wir am ersten Tag, die sehenswerten Stellen nach und nach zu erkunden.


Begonnen haben wir mit der Basilika. Der Innenraum war wirklich schön, eine aufwendig gearbeitete gothische Kirche.
Doch das Highlight waren eindeutig die zwei Türme, die wir danach bestiegen! Wir wurden ja schon gewarnt, dass der Aufstieg abenteuerlich ist... Aber so etwas hatten wir nicht erwartet! Alles fing ganz einfach an - zwar eine enge Treppe, aber nichts weiter dabei.

Doch dann die Überraschung: Plötzlich muss man von dem festem, betonierten Boden abbiegen und über eine ca. 80m lange "Brücke" unterm Dach des Kirchenschiffs balancieren. Es wurden offensichtlich keine Kosten und Mühen gescheut, um sie aus ein paar Brettern und einem Seil als Geländer zusammenzuzimmern. Seeeeehr vertrauenserweckend.
Also beschlossen Bettina und Lisa auch erstmal, Sebi vorgehen zu lassen. Man kann ja nie wissen und sicher ist sicher...

Die Annahme, dass dies die spannende Stelle des Aufstiegs war, wurde uns aber sehr schnell genommen. Es ging weiter über eine Leiter, steil bergauf, über das normale Dach der Kirche hinaus. Als Stufen dienten lediglich ca. daumendicke Stäbe. Die einzige Beruhigung: wenigstens war hier am Material nicht gespart und solides Metall verarbeitet worden.
Und es wurde nicht besser! Die Leitern blieben zwar die selben, doch standen sie nun frei, ohne eine schützende Mauer dahinter. Da schlägt das Herz der ein oder anderen weiblichen Person der Gruppe schon mal schneller. Nach ein bisschen Überwindung war es aber dann doch geschafft und wir hatten den Turm erklommen. Und es hatte sich gelohnt! Die Aussicht aus etwa 100m Höhe war bombastisch. Wir mussten lediglich aufpassen, dass wir nicht vom Wind weggeweht werden =)
Doch jetzt stellte sich ein weiteres Problem: wir müssen ja diesen ganzen Weg wieder zurück! Und eigentlich hatten wir für heute schon genug Adrenalin ausgeschüttet. Doch es half nichts und letztendlich war es doch nicht ganz so schlimm wie befürchtet.

Dies war nun der erste Streich und der zweite folgte sogleich: die Besteigung des Glocken- und Uhrenturms. Aber wie schlimm konnte denn DAS noch werden?!


Zugegeben, der größte Teil des Aufstiegs war für uns eine eher leichte Übung. Enge Wendeltreppen, innerhalb des Gebäudes - Pah, lächerlich! Da sind wir jetzt schon anderes gewohnt! Doch auch hier ließ die Überraschung nicht lange auf sich warten. Nachdem die oberste Etage erklommen war, wollten wir unseren Augen kaum trauen. Nach einer letzten Stiege konnte man durch eine winzige Luke die Turmaußenseite betreten! Dort war nicht mehr als ein halber Quadratmeter Platz zum Stehen bzw. Sitzen. Und zu allem Überfluss auch noch auf abgetretenem, rutschigem Marmor. Irgendein Anzeichen von Sicherung?? Pffff, überflüssig! Von uns wagte allerdings nur Sebi diesen letzten Nervenkitzel. Für uns Mädels war das dann doch zu extrem.

Nachdem auch das überlebt war, begannen wir, uns wieder auf festen Boden zu begeben. Natürlich nicht, ohne uns (ganz Touri-like) in dem Souvenirshop umzuschauen. Und was für ein Zufall: Lisa und Betti fanden sogar etwas! Natürlich Ohrringe - wie sollte es auch anders sein, schließlich hatten wir ein stilles Übereinkommen getroffen, aus jeder Stadt ein Paar mitzunehmen. Und ich denke, das ist auch zu schaffen =)

Nur eine Frage blieb zum Schluss noch: Wer haftet für das Alles? - Tja, das werden wir wohl nie erfahren...


Im Vergleich zu diesem Erlebnis schien der Rest des Tages eher eine Kaffeefahrt zu sein. Trotzdem jedoch sehr schön und auf jeden Fall erwähnenswert!
Obwohl wir alle nicht die gläubigsten Menschen sind, folgte eine zweite Kirche. Diesmal jedoch das genaue Gegenteil: ein riesiges, über und über mit Gold bestücktes Kirchenschiff. Es wurde nicht gespart und kein einziger Fleck der Wand kam zum Vorschein. Auf irgendeine Weise faszinierend und eindrucksvoll, aber gleichzeitig unglaublich übertrieben und kitschig. Nach einer Zeit fühlte man sich von dem ganzen Prunk direkt erschlagen.
Leider konnten wir keine Fotos machen. Es wurde des Öfteren auf Schildern erwähnt, dass dies nicht erlaubt ist und Wächter sorgten mit Adleraugen dafür, dass das auch eingehalten wird.

Über unseren Bummel durch die Altstadt kann man sonst nicht viel mehr sagen. Es reiht sich hier (seltsamerweiße) ein Elektronikgeschäft an das andere und allesamt sind von schwer bewaffneten Männern bewacht. Und natürlich immer wieder die typisch-ecuadorianischen Straßenverkäufer, die über Süßigkeiten, kleine Snacks und Obst bis hin zu Hundeleinen und dazu passende Pullover und Mützen für das entsprechende Haustier alles an den Mann bringen wollen. Wie das allerdings bei letzterem funktioniert, ist uns ein Rätsel =)


Der letzte feste Programmpunkt war die Besichtigung der Virgen del Panecillo - eine Statue auf einem Hügel mitten in Quito, die über der ganzen Stadt thront.
Die erwartete tolle Aussicht bestätigte sich allerdings nur teilweise. Zwar schon schön, aber wir waren, glaube ich, etwas verwöhnt vom Blick von der Dachterrasse unseres Hostels, so dass wir dem Ganzen nicht viel abgewinnen konnten.
So, nun standen wir also auf diesem Berg, der wider Erwarten nicht gerade gut besucht war. Und dass ist fast noch untertrieben; außer den Sicherheitsleuten und Standbesitzern waren wir die Einzigen! Es stellte sich dabei nur ein Problem: Wo bekommen wir jetzt ein Taxi her, dass uns zurück bringt?? (Anmerkung: Vom Laufen wurde uns eindeutig abgeraten, da der Weg durch das Armenviertel der Stadt führt und somit sehr gefährlich ist)
Naja, da uns nichts Anderes blieb, warteten wir eben. Und warteten... Und warteten......
Schließlich fanden wir doch noch Taxi samt Fahrer und gelangten wohlbehalten in unsere Herbege zurück.


Resumee: Eine wirklich sehenswerte Stadt mit vielen interessanten Bauwerken und netten Parks, die wir aufgrund von Zeitmangel (und zugegebenermaßen zeitweiliger Unlust) leider nicht alle besuchen konnten.

Dienstag, 8. September 2009

Quito - Ein Lichtblick!

Der Abschied von Guayaquil fiehl uns nicht besonders schwer. Ein Taxi war schnell bestellt doch die Verständigung wo wir hinwollten war nicht ganz so einfach. Zunächst fuhren wir nämlich Richtung Flughafen. Nach mehrfacher Erklärung konnten wir dem Fahrer dann aber in perfektem Spanisch klarmachen, dass wir mit dem Bus weiterfahren möchten. Was folgte war ein Spurwechsel über 10 Spuren, eine 180° Wendung und schon waren wir da wo wir hinwollten...naja zumindest fast. Auf alle Fälle fuhren von dort aus Busse nach Quito. Also, passt schon. Der Taxifahrer war dann noch so nett und hat die Tickets für uns gekauft.
Das Gepäck war schnell verstaut und die Sitzplätze eingenommen. Es folgte (vermutlich) die Sicherheitsanweisung für die Busfahrt, doch dann wurde es seltsam: Der Busbegleiter begann eine Tasche mit bunten Steinchen und Ketten hervorzukramen und legte eine Verkaufsshow à la Teleshop hin. Man konnte fast glauben er war wirklich von der Kraft der Steine überzeugt.

Als wir Guayaquil dann verließen wurde die Landschaft wirklich eindrucksvoll und abwechslungsreich. Bananenplantagen, Urwald, kleine Anden-Dörfer, grün bewachsene Berge und endlos scheinende Täler. Kurz gesagt: Man kann es nicht beschreiben, man muss es gesehen haben.
Zum Glück war die Landschaft so schön, dass man etwas von den Fahrkünsten der Busfahrer abgelenkt wurde. Gläubige Menschen würden wohl ein Stoßgebet aussenden, den Atheisten unter uns bleibt nur die Hoffnung auf ein glimpfliches Ende - und zwar am besten am Zielort.
Einschub: Einblick in die Gedankenwelt eines Ecuadorianischen Busfahrers: "Enge Passstraße, bergauf, LKW vor mir fährt 1km/h langsamer. Überholen. Also, Gas, Gas, Gaaaaas. Nächste Kurve in Sicht. Hupen - zur Sicherheit. Scheiße. Knapp. Abbrechen, abbrechen, bremsen, breeeeeemsen...Puh, echt knapp. Jetz aber schnell, nächster Versuch. JETZT. Gaaaaaaaaaaaaaaaas!..."
Manchmal klappte es nach dem ersten Versuch, manchmal aber auch nicht. Zumindest war es immer aufregend (und das gilt bis jetzt für jede Busfahrt)

Nach 10 Stunden haben wir dann unser Ziel erreicht - Quito, Ecuadors Hauptstadt auf 2800m Höhe! Also mitten in den Anden.
Was tut man als erstes, wenn man in einer großen Stadt ankommt? Richtig - man verstößt gegen das erste Gebot im Reiseführer. "Du sollst nicht in ein unregistriertes Taxi steigen." Eigentlich war es keine Absicht. Wie immer wurde man von einem Fahrer angesprochen, der uns dann zum "Taxi" führte. Allerdings entpuppte es sich als normales Auto, dass er sich laut späterer Erklärung von einem Freund geliehen hatte, weil sein richtiges Taxi in der Werkstatt war. Jajaa, is klar...Trotz dieses kleinen Fehlers sind wir gut in unserem Hostel angekommen. Beim Aufstieg (oh ja, es war ein Aufstieg) zur Dachterasse im 5. Stock konnte man schon einige sehr positive Eindrücke über die Unterkunft sammeln. Der Ausblick von der Terasse, über Quito, war einfach nur atemberaubend und entschädigte für alle Strapazen.

Freitag, 4. September 2009

Die ersten Tage

So, da wir nun lange schreibfaul waren, gibts jetzt endlich die langersehnten Beiträge. Die Anreise von Frankfurt lief problemlos, die Flüge waren alle pünktlich und zumindest der lange Flug von Madrid nach Guayaquil war komfortabel. Technische Probleme gab es keine....ach Moment, ich habe vergessen zu erwähnen, dass mein Bildschirm und somit die komplette Unterhaltung während dem Flug ausgefallen ist. Lisa war dann aber so freundlich und hat mit mir Platz getauscht, da sie lieber den Flug verschlief.
In Guayaquil angekommen wurde erstmal jeder Passagier mit der Wärmebildkamera gefilmt, um Schweinegrippe-Patienten gleich zu erkennen. Wir drei haben den Schweinegrippe-Test mit Auszeichnung bestanden. Als Preis gab es das Ecuadorianische Touristenvisum und einen Stempel in den Reisepass. Nach der Zollkontrolle wurden wir dann gleich von einem Flughafenmitarbeiter zum nächsten Taxi begleitet. Die Fahrt war rasant (mit 80 km/h durch die Stadt), der chronische Mangel an Sicherheitsgurten in Taxis zeigte sich bereits hier.

Nach kurzen Formalitäten haben wir dann das Zimmer bezogen. Erster Eindruck: klein, eng, dunkel, heiß. Es lies sich aber aushalten. Das direkt angrenzende Bad war stilgerecht in einem kleinen Gewächshaus eingebaut. Auf so eine Idee muss man auch erst einmal kommen! Die Dusche selbst bestand aus einem elektrischen Duschkopf, der über freiliegende Kabel und Iso-Band mit der Elektrik verbunden war. Naja, wenigstens war das Wasser warm.


Das reisen bilded weiß ja jeder. Die erste Erkenntnis lies also nicht lange auf sich warten und so kam es zu folgendem Dialog:
Lisa: "Heeeeeeey, wusstet ihr eigentlich, dass hier der 0°-Mensch durchgeht?"
Sebi: "Na, warum glaubst du denn, dass das hier Ecuador heißt?"
Betti und Lisa: "Ja, stimmt, wenn mans mal gehört hat machts echt Sinn."

Der erste Eindruck von Guayaquil war dann eher ernüchternd. Typische Großstadt eben. Laut, dreckig, stinkend und ständig das Hupen der Autos im Ohr. Auch das Wetter lies eher zu wünschen übrig: zwar nicht kalt, aber durchgehend bewölkt. Also von wegen mal schauen wie braun man werden kann...
Es erwies sich dann jedoch nicht ganz so schlimm wie befürchtet. Die Uferpromenade( Malecon 2000) ist recht schön renoviert mit kleinen Parks und vielen faszinierenden heimischen, tropischen Pflanzen. Nur wieder das einzig störende: der ungemeine Autolärm!
Nach und nach haben wir dann die Stadt erkundet und haben auch etwas abgelegenere Parks entdeckt die wesentlich ruhiger waren und in denen es sogar mal gut gerochen hat. In einem gab es sogar Leguane und Schildkröten die man anschauen und streicheln konnte (Parque Bolívar).

Das Highlight war der kleine Berg mit den vielen bunten Häusern (Cerro Santa Ana).
Diese wurden erst renoviert und Bilder an den Wänden zeigten wie die Häuser davor ausgeschaut hatten. Teilweise ein sehr sehr krasser Unterschied. Nach 440 Stufen war man dann endlich oben und hatte eine super Aussicht auf die Stadt Guayaquil.