Dienstag, 13. Oktober 2009

Inselhopping

Um ein bisschen das Inselleben auf dem Titicacasee zu erforschen, buchten wir eine 2-Tagestour mit Uebernachtung auf einer der Inseln.
Gott sei Dank war das nicht ganz so schlimme Touristen-Hetze wie befuerchtet. Jedenfalls meistens nicht...
Wir befuhren am ersten Tag zwei Inseln, Islas Flotantes und Amantani, wo wir auch schliefen und am zweiten Tag dann Taquile.


Islas Flotantes

Die Islas Flotantes sind die beruehmten schwimmenden Inseln der Urus (die "Eingeborenen" der Inseln) direkt vor der Kueste Punos. Diese bestehen komplett aus Schilf und daher federt es bei jedem Schritt, den man macht! Es war fuer uns irgendwie unvorstellbar, wie das funktionieren kann. Aber wir standen ja mit unseren eigenen Beinen darauf =)

Das einzig negative Erlebnis dabei waren mal wieder die gespielten Touristen-Vorfuehrungen. Den Hoehepunkt der Laecherlichkeit erreichte das dann, als die Uru-Frauen zum Abschied "Vamos ala Playa" sangen und uns ein "Hasta la vista, Baby!" hinterherschmetterten.
Naja, man kann sich wohl darueber streiten, ob das so lustig ist...

Wir besuchten dabei leider nur ca. eine halbe Stunde eine Touristen-Sammelpunkte der Inseln und fuhren dann schon weiter. Naja, es sind immerhin 3,5 Stunden Bootsfahrt bis nach Amantani...





Amantani

Hier erwartete uns schon anderes als auf den Islas Flotantes. Wir wurden immer Grueppchenweise einer Familie zugewiesen, die uns fuer den restlichen Tag und die Nacht ein Heim bot. Wir drei wurden bei "Ricarda" aufgenommen, die zwar kinderlos war, aber dafuer noch bei den Eltern mit im Haus wohnte.

Wir bezogen unser Zimmer und entdeckten ihn sofort - den Nachttopf!! Oh Gott, das ist vielleicht eine eklige Vorstellung! Man stelle sich mal vor, man wacht in der Nacht auf und irgendwer von uns steht mitten im Raum und pinkelt in eine Plastikschuessel, die er danach wieder unter sein Bett schiebt!
Nein nein, da gehen wir schon lieber draussen aufs Klo. Auch wenn dieses (wie ganz ganz frueher in Deutschland) am andernen Ende des Grundstuecks, neben einem unheimlichen Schafstall steht und man danach mit einem Eimer Wasser nachspuelen mus. Elektrizitaet und fliessendes Wasser??? Fehlanzeige!
Auch die Kueche war aehnlich. Ricarda kochte uns Kartoffeln mit irgendwelchen einheimischen Wurzeln und Karotten-Kaese-Salat ueber einem Holzfeuer. Es klingt sehr spartanisch und das war es auch, aber man muss wirklich zugeben, dass es geschmeckt hat!



Nach dem Essen machten wir mit unserem Guide noch eine Wanderung auf den Berg der Insel. Der Aufstieg war mal wieder mehr als anstrengend! Oben genossen wir dann den Sonnenuntergang. War schon schoen, aber die Maedels befanden mal wieder, dass es die Strapazen nicht ganz wert war. Naja, dann bekommen wir wenigstens hoffentlich nen Knackarsch vom wandern =)

Zurueck in unserem Heim fuer diese Tage gab es dann auch schon wieder Essen. Diesmal Reis mit Ei. Und natuerlich die obligatorische Suppe davor.


Nach dem Essen bekamen wir dann traditionelle Kleidung - die Maedels einen Rock und eines der typischen Kopftuecher und Sebi einen Poncho, der eher aussah wie eine Hundedecke. Aber Hauptsache, wir waren authentisch...
So gekleidet machten wir uns dann auf zu der Fiesta, die "extra fuer uns" veranstaltet wurde. Naja, es war halt eine 3-Mann-Band da und alle Touristen hielten sich an den Haenden und tanzten Ringelrei =)

Nach etwa einer Stunde ging es dann auch schon wieder zurueck in unsere Gastfamilie und wir schliefen auch ziemlich bald ein. Naja, man muss zugeben, aus
ser die Bettina. Die hat naemlich ein sehr glueckliches Haendchen fuer Betten und erwischte das einzige, das keine Matratze hatte.
Am naechsten Morgen machten wir uns dann nach dem Fruehstueck (bestehend aus Brot mit... Tee) auf den Weg zum Boot und fuhren dann weiter Richtung Taquile.
Man muss sagen, dieser Tag samt Nacht war etwas ganz besonderes, ganz anders als alles was man sonst erlebt. Man kann sich richtig in die Familien hineinversetzen, wenn man das einmal ohne viel Beschoenigung miterlebt hat. Eine Erfahrung, die wirmnicht mehr missen wollen!



Taquile

Hier war es im Gegensatz zum vorherigen Tag eher unspektakulaer. Die Insel ist beruehmt fuer ihre Webkunst und wurde dafuer 2005 in die UNESCO-Liste der "Meisterwerke des muendlichen und immateriellen Erbe der Menschheit" aufgenommen. Wir besichtigten eine Ausstellung (mit Kauf-Option natuerlich), die uns zeigte, dass dies nicht ungerechtfertigt ist. Die Webarbeiten sind so dicht und exakt, dass sie wasserundurchlaessig sind!
Dazu faellt mir mal wieder kein ander
es Wort ein als "faszinierend".
Mehr gab es auf dieser Insel aber gar nicht zu sehen. Und so machten wir uns nach dem Mittagessen (frische Forelle - unglaublich lecker!) auch schon wieder auf den Weg z
urueck nach Puno...

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